Boston University
Bewerbungsprozess
Der Bewerbungsprozess lief dank College Contact sehr einfach ab. Ich habe per e.Mail mit der Betreuerin für die Summer Sessions Kontakt aufgenommen. Mir wurde direkt eine Liste, mit allen Informationen die für eine Bewerbung notwendig sind, zugeschickt. Insbesondere der aufwendige Antrag für ein Visum war dank der Anleitung kein Problem und lief reibungslos ab. Die Bewerbung an der Hochschule, lief ebenfalls sehr einfach ab. Ich habe alle Formulare eingereicht (auch hier hat mir die Betreuerin bei Fragen per Telefon immer sehr hilfsbereit weitergeholfen).
Die Bewerbung für einen Studentenwohnheimplatz sollte direkt ab Fristbeginn abgegeben werden. Leider gibt es für die unterschiedlichen Wohnheime nur begrenzte Plätze und gerade wenn man während der Summer Session eine Klimaanlage im Apartment haben möchte oder auch ein Einzelzimmer einem Gruppenzimmer vorzieht, sollte man sich direkt bewerben. Ich habe das auch gemacht und wurde für mein Wunsch Wohnheim genommen.
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Studium und Kurse
Meine Kurse waren ‚Economics of the Labor Market‘ und ‚Empirical Economics II‘. Beides auf Bachelorniveau.
Der Kurs zum Arbeitsmarkt war sehr interessant, da ich durch mein Studium in Deutschland nichts über den amerikanischen Arbeitsmarkt gelernt hatte. Man sollte jedoch berücksichtigen, dass in Amerika allgemein im Bachelor die VWL Kurse sehr qualitativ aufgebaut sind und die Mathematik nur selten betrachtet wird, somit kein Vergleich zu Deutschland, wo viele ökonomische Modelle besprochen werden.
Der Ökonometrie Kurs ist eine super Sache wenn man STATA erlernen möchte. Dort werden verschiedene Statistische Methoden besprochen und direkt am Datensatz ausprobiert. Somit ist die Ausbildung viel angewandter als in Deutschland und bereitet gerade in der VWL perfekt auf eine wissenschaftliche Karriere vor.
Zum Notensystem ist noch folgendes zu sagen:
Es gibt in der Summer Session nach 3 Wochen ein midterm (30% der Note) und nach weiteren 3 Wochen die finals (30% der Note). Die restlichen 40% der Note setzten sich aus Hausaufgaben, Mitarbeit und einem Projekt zusammen. Somit liegt nicht alles an einer Klausur am Ende des Semesters wie in Deutschland. Das empfinde ich persönlich als besser, da man auf diese Weise immer am Ball bleiben muss um die Hausaufgaben zu machen.
Die Betreuung der Dozenten war ebenfalls super. Man konnte jederzeit einen Termin vereinbaren oder per e.Mail Kontakt aufnehmen wenn es Fragen gab, natürlich war dies auch während der Vorlesung möglich. Insgesamt ist die Lehre mehr wie in der Schule aufgebaut. In meinen Kursen waren 10-15 Studenten. Diese waren größtenteils auch internationale Studierende oder BU Studenten die ihr Studium durch die Summer Session verkürzen wollten bzw. nicht bestandene Kurse wiederholen mussten. Somit ein bunter Mix von verschiedenen Nationen, die alle sehr aufgeschlossen waren. Somit habe ich viele interessante Studenten aus aller Welt kennen gelernt. Die einzigen Studenten die mir negativ aufgefallen ist, waren Chinesen. Leider sind sie immer mit ihren Landsleuten zusammen geblieben und sprachen auch ungern mit anderen Englisch.
Obwohl es häufig hieß, dass eine Summer School sehr stressig sei, hatte ich sehr viel Freizeit. Ich hatte Montag bis Mittwoch die Vorlesungen. Morgens von 10 - 12:30 Uhr und abends von 18 - 20:30 Uhr. Somit ergaben sich 4 freie Tage, die allerdings nach der zweiten Woche für das Lernen der midterms und des Projektes genutzt wurden. Aber es gab trotzdem noch genug freie Zeit um sich die Stadt bzw. das Land anzuschauen.
Betreuung vor Ort
Die Betreuung vor Ort war ebenfalls sehr gut. Es gibt eine Ansprechpartnerin, die für alle internationalen Studenten zuständig ist. Sie steht auch in Kontakt mit College Contact. Es gab in der ersten Woche eine Informationsveranstaltung, in der alles Wichtige für das Visum und die komplette Immatrikulation erklärt wurde. Eigentlich ist diese Veranstaltung überflüssig, da man von College Contact bereits alle Informationen bekommen hat. Ausflüge wurden teilweise organisiert, welche ich aber nicht mitgemacht habe, da ich lieber mit meinen Mitstudenten und Mitbewohnern die Stadt bzw. das Land erkundet habe.
Unterkunft
Das Apartment war wunderbar, höchstens etwas kalt in der Nacht, da man die Klimaanlage nicht einstellen konnte. Wie von College Contact erwähnt, muss man alles (!) selber mitbringen bzw. vor Ort kaufen. Ich habe mit zwei weiteren Summer Sessions Studenten zusammen gewohnt, einer kam aus Singapur und der andere aus New York.
Freizeit
Boston ist eine Stadt die sehr viel zu bieten hat und auch von der Infrastruktur sehr gut organisiert ist. Im Sommer lohnt sich der Besuch von einem RedSox Spiel oder das Kajak fahren auf dem Charles River. Zum shoppen gibt es mehr als genug Möglichkeiten! Zu empfehlen sind auch die anderen Universitäten wie Harvard und das MIT. Das sind sehr eindrucksvolle Bauten und wunderschön zu betrachten.
Das Fitnessstudio von der BU bietet wirklich alles. Neben den normalen Kraft und Ausdauergeräten kann man dort vielen weitere Dinge tun: Schwimmen, Tennis, Skwosch, Badminton, Basketball, Fußball, Klettern, Bouldern, Kajak, Leichtatletik und Rudern.
Abschließend lässt sich sagen, dass Boston eine sehr ausländerfreundliche Stadt ist. Ich wurde überall offen und freundlich aufgenommen. Die Menschen sind sehr hilfsbereit und sind an Europäern und gerade Deutschen immer sehr interessiert.
Da wir zu der Zeit die WM gewonnen haben, war ich als einziger Deutscher in meinen Kursen ab dem Zeitpunkt der Held schlecht hin. Die Amerikaner feiern solche Sportereignisse sehr viel emotionaler als man es von hier gewöhnt ist.
Eine sehr schöne Erfahrung war auch das Fest am 4 Juli erleben zu können. Großes Feuerwerk in der Stadt, was man vom 26. Stock des Wohnheims perfekt sehen konnte