Interview mit Marina Wilmerstadt an der AUT University
Als Marina Wilmerstadt an die AUT kam, wusste sie noch nicht, was sie erwarten wird. Von den Maori auf Neuseeland hatte sie schon gehört, doch wie sehr die Maori-Kultur ihren Aufenthalt an der Auckland University of Technology prägen sollte, war auch für sie überraschend. Begeistert vom Maori-Kultur-Kurs, dem Noho-Marae Wochenende und dem Flair auf dem AUT Campus empfiehlt sie jedem ein Studium an der AUT. Denn Achtung und Förderung von indigener Kultur heißt hier nicht konservativ oder rückständig. Die AUT ist die jüngste und eine der erfolgreichsten Universitäten in Neuseeland. Marina spricht im Interview über Maori, Auckland und den perfekten AUT-Studenten.
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College Contact:
Was fasziniert dich so sehr an der AUT in Neuseeland?
Marina:
Ganz klar das Klima zwischen den Studenten und den Professoren beziehungsweise Mitarbeitern. Man wird sehr herzlich empfangen und wenn es Probleme gibt, werden die sofort gelöst. Alle sind hier super freundlich.
Und besonders gut fand ich das Noho-Marae-Wochenende, also dass die AUT diesen Maori-Workshop anbietet. Das ist eine Erfahrung, die man auf keinen Fall missen sollte.
College Contact:
Am Noho-Marae-Wochenende werden die neuen Studenten in die Maori-Kultur eingeführt. Wie kann ich mir das vorstellen? Was passiert da genau?
Marina:
Die neuen Studenten verbringen das ganze Wochenende in einem Marae, einem heiligen Meeting-House der Maori, und schlafen auch dort. Dabei gelten gewisse Regeln, die sie beachten müssen und es wird ihnen beigebracht, wie man als Maori lebt. Man lernt deren Tänze, deren Sprache, deren Gesänge, die Jungs lernen den berühmten Haka, den Kriegstanz und die Mädchen lernen den Poi. Man wird dort rund um die Uhr mit Essen versorgt, da wird dann auch das traditionelle Hangi vorbereitet. Es ist alles sehr kulturell und spirituell.
Das Besondere an dem Wochenende ist, dass es nur für internationale Studenten organisiert wird, das heißt sie sind quasi unter ihresgleichen. Ich glaube dieses Jahr waren wir 46 Studenten aus 19 verschiedenen Ländern. Wir konnten uns richtig gut kennenlernen und das hat uns auch sehr zusammengeschweißt. Wir waren dann wie eine richtige Familie. Dieses Band bleibt auch bestehen, wenn wir uns irgendwo begegnet sind, auf dem Campus oder sonst irgendwo in der Stadt, da merkt man, dass da eine gewisse Verbindung da ist. Das ist sehr schön.
College Contact:
Ist die Maori-Kultur nur während dieses einen Wochenendes auf dem Campus präsent oder zieht sich das durch den ganzen Aufenthalt?
Marina:
Das Wochenende wird auch von Studenten mitorganisiert. Es gibt einen Kurs, der auf diesem Wochenende quasi basiert und aufgrund dieses Wochenendes eingeführt wurde. Er ist so beliebt unter internationalen Studenten, dass er der meistgewählte Kurs bei ihnen ist. Dort finden aber auch noch andere Sachen statt. Zum Beispiel hatten wir eine Dessert-Nacht, bei der die Studenten des Studiengangs für alle, die dieses Noho-Marae-Wochenende mitgemacht haben, ein Dessert vorbereiten. Es werden auch noch kleinere Sachen veranstaltet, zum Beispiel wird jeden Mittwoch für alle, die mitgemacht haben, ein Mittagessen vorbereitet und es gibt ein Abschiedsessen am Ende des Semesters.
Man kommt also immer wieder zusammen und versucht das Band zu erhalten. Deswegen findet auch jedes Jahr irgendwo auf der Welt ein Council statt. Hauptsächlich ist das Treffen dann in Europa und Nordamerika und es fliegen auch die Professoren, die Kurs anbieten, mit dorthin. Alle die das Noho -Marae-Wochenende mitgemacht haben, sei es schon in 2002 oder jetzt in 2018, können dann zu den Treffen kommen. So kommen alle wieder zusammen, die diese eine Erfahrung gehabt haben. Das ist sehr schön zu sehen, dass dieses Band auch über Generationen weiter besteht. Alle haben das gleiche erlebt und lassen es gemeinsam noch einmal Revue passieren. Das bindet halt auch interkulturell sehr zusammen.
College Contact:
Was nimmt man noch aus diesem Maori-Studiengang mit und ist der überhaupt verpflichtend für internationale Studenten?
Marina:
Generell können sich internationale Studenten die Kurse frei aussuchen, die sie an der AUT belegen möchten. Was die AUT eben besonders macht, ist dass die Maori-Kultur sehr zelebriert wird. Das heißt solche Kurse gibt es wirklich nur in Neuseeland und einige auch nur an der AUT. Bei uns in Deutschland kann man ja nicht so viel über die Maori erfahren. Dadurch, dass der Kurs eben so einzigartig ist, wird er so gerne gewählt. Dieses Wochenende dient unter anderem dazu, sein sogenanntes I-Journal zu kreieren. Am Ende des Kurses hat man dann Aufnahmen von sich selbst, wie man die Tänze performt, man lernt sich auf der maorischen Sprache vorzustellen, seinen Namen, wo man herkommt, solche Sachen.
Es gibt in dem Marae auch noch gewisse Schnitzereien und jeder sucht sich eine aus. Die Schnitzerei repräsentiert einen Vorfahren und man muss anhand von wissenschaftlichem Arbeiten etwas mehr über die Vorfahren in Erfahrung bringen. Dann muss man seine ganzen Recherchen in so einem kleinen Buch zusammenfassen. Da geht es wirklich hauptsächlich um die maorische Kultur und Sprachen.
College Contact:
Abgesehen von den Maori, was erwartet mich noch während der Orientation an der AUT?
Marina:
Da die AUT drei Hauptstandorte hat - City, Norden und Süden - ist die Orientation verteilt. Auf jedem Campus kann man die Orientation genießen. Da der Citycampus am größten ist, ist die Orientation in der City zwei Tage, Montag und Dienstag. Die Studenten kommen dort hin und haben eigentlich gar keine Chance sich zu verlaufen, weil die ganzen Eingänge von einheimischen Studenten bewacht werden, die schon länger an der Uni studieren. Die tragen auch alle sehr auffallende Blaue Hoodies und die sind für einen da. Denn oft ist man ja sehr ratlos: ‚Wo muss ich hin? ‘ ‚Was mach ich hier eigentlich? ‘ ‚Was brauch ich? ‘ Und da helfen sie einem und schicken dich dann hin, wo du hinmusst. Es werden auch Programme ausgeteilt, denn es werden über den ganzen Campus hinweg Präsentationen gehalten. Viele finden gleichzeitig statt, es wird also einiges geboten. Da geht es dann zum Beispiel um die Kurse, die man belegt, oder allgemein darum, was man in Auckland so machen kann oder Tipps und Tricks zur Unterkunft.
Außerdem gibt es den sogenannten Student Hub. Das ist sozusagen das Drehkreuz für Studenten, die Hilfe brauchen, egal wobei. Sei es, sie finden ihr Klassenzimmer nicht oder sie möchten ihren Studentenausweis abholen. Der Student Hub ist sehr groß ausgeschildert und wenn es ein Problem gibt, sind dort viele Mitarbeiter, die einem weiterhelfen können. Es gibt während der Orientation auch ein Lunch Break von zwölf bis eins mit vielen kleinen Ständen überall auf dem Campus verteilt. Es werden Semmeln ausgeteilt, Würstchen gebraten, Kuchen verteilt. Und das Schöne daran ist, dass jeder diese Pause hat, in der Zeit finden dann also auch keine Präsentationen statt. Da findet man meistens schon gleichgesinnte neue Studenten, die sich vielleicht schon als Gruppe zusammen tun und so können erste Verbindungen geschafft werden.
College Contact:
Und was kann man nach der Orientation, sprich während des Semesters, in Auckland erleben?
Marina:
Es gibt sehr viel zu unternehmen. Auckland ist eine riesengroße Stadt. Von der Fläche ist es so groß wie London, aber es leben nur 1,5 Millionen Menschen hier. In Vergleich zu London wirkt es daher wieder sehr klein. Man kann hier auf den Sky Tower oder in Bars oder Clubs gehen, weil alles so geballt ist. Auckland hat außerdem mehr Strände als irgendeine andere Großstadt auf der Welt, glaube ich. Es gibt ganz viele Vulkane in der Stadt, auf die kann man hochwandern, dann hat man eine super Aussicht auf ganz Auckland oder man besucht die vielen Parks. Man kann Bungeespringen von der Harbour Bridge und dabei in den Ozean eintauchen, das ist auch einzigartig.
Oder die Studenten unternehmen etwas außerhalb der Stadt, zum Beispiel Kajak fahren, eine Radtour oder sie fahren mit der Fähre nach Rangitoto Island. Das ist eine Insel, die quasi aus einem Vulkan besteht. Sie können nach Piha fahren mit seinen wunderschönen Stränden und da ein paar Touren unternehmen. Es gibt auch viele Museen in Auckland, man kann die All Blacks sehen, es kommen viele internationale Musiker wie Katy Perry oder Taylor Swift. Man kann sehr viel essen, es gibt sogenannte Night Markets, das sind Food Markets, da ist das Essen sehr günstig. Das ist quasi wie ein Weihnachtsmarkt, nur ohne Weihnachten. Es wird also wirklich jedem etwas geboten.
College Contact:
Und abschließend würde uns noch interessieren: Was für Studenten sollten deiner Meinung nach zur AUT kommen?
Marina:
Eigentlich kann jeder kommen, denn die AUT hat eine sehr große Auswahl an Studienangeboten. Es sollten aber vor allem Leute kommen, die die AUT nicht nur wegen ihrer akademischen Reputation wählen, sondern die tatsächlich auch an der neuseeländischen bzw. Maori Kultur interessiert sind. Ich denke, die Uni eignet sich sehr gut dafür, dieses Land wirklich zu erleben. Es sollte jeder herkommen, der nicht nur seinen akademischen Weg folgt, sondern auch seinen persönlichen Horizont erweitern möchte.
College Contact:
Das ist doch ein schönes Schlusswort! Danke für das Interview, Marina.
Wenn ihr jetzt auch Lust habt, in die vielfältige Maori-Kultur einzutauchen oder einfach nur an einer Top-Universität am anderen Ende der Welt zu studieren wollt, lasst euch von uns unverbindlich beraten.
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