Auslandssemester als Freemover
Ein Auslandssemester im Rahmen des Studiums ist eine großartige Möglichkeit, eine neue Kultur kennenzulernen, deine Sprachkenntnisse zu verbessern und neue Perspektiven auf dein Studienfach zu gewinnen.
In vielen Studiengängen, besonders den Sprach- oder Regionalwissenschaften oder auch der Internationalen BWL, sind Auslandsaufenthalte oftmals sogar vorgeschrieben. Aber auch Studierende anderer Fachrichtungen profitieren von einem oder zwei Semestern an einer ausländischen Hochschule.
Selbstorganisiert ins Ausland
© College Contact GmbHNicht alle Studierenden können oder wollen im Rahmen universitärer Austauschprogramme ins Ausland gehen. "Study Abroad"-Programme für Free Mover können diesem Fall eine gute Alternative sein.
Dabei handelt es sich dabei um spezielle Semesterprogramme für internationale Bewerber ausländischer Hochschulen. Sie werden vor allem in englischsprachigen Ländern wie den USA, Kanada, Großbritannien, Irland, Australien und Neuseeland angeboten. Mittlerweile bieten aber zunehmend auch Hochschulen in anderen Ländern diese Programme an, beispielsweise in Italien, Spanien, Singapur, Japan oder den Vereinigen Arabischen Emiraten.
Diese Programme ermöglichen es dir, für ein bis zwei Semester an einer ausländischen Hochschule deiner Wahl zu studieren. Du wirst dabei nicht in ein bestimmtes Semester oder einen Studiengang eingestuft. Stattdessen kannst du deine Kurse nach deinen individuellen Interessen und den Anforderungen deiner Heimathochschule frei zusammenstellen. Du studierst in der Regel zusammen mit den einheimischen Studenten und legst am Ende des Semesters auch dieselben Prüfungen ab.
Vorteile
Der Vorteil der "Study Abroad"-Programme für Free Mover liegt in ihrer Flexibilität. Durch die fach- und semesterübergreifende Kurswahl kannst du dir zielgerichtet Kurse aussuchen, die dir an der Hochschule daheim angerechnet werden. Du musst dein Studium für das Semester im Ausland nicht unterbrechen und es verlängert sich im Idealfall auch nicht.
Ein Auslandssemester als Free Mover ist aber auch dann empfehlenswert, wenn du einmal über den akademischen Tellerrand deines Fachs schauen möchtest. Denn sie können Kurse belegen, die im heimischen Studium nicht vorkommen. Wie wäre es zum Beispiel mit Kursen wie Aboriginal Literature in Australien oder History of the Maritimes in Ostkanada? Die flexible Kurswahl bietet die einmalige Chance, sein Wissen um neue Gebiete zu erweitern.
Anerkennung eines Auslandssemesters in Deutschland
© University of BristolNach Abschluss deines Auslandssemesters erhältst du von deiner Gasthochschule ein Transcript of Records. Dort sind alle Noten und die erworbenen Credit Points aufgeführt. Die erbrachten Studienleistungen können so - nach vorheriger Absprache mit dem zuständigen Prüfungsamt oder den Auslandsbeauftragten deines Fachbereichs - an der Heimathochschule anerkannt werden.
Bewerbung für ein Auslandssemester als Free Mover
Die Bewerbung für ein Auslandssemester als Free Mover gestaltet sich im Gegensatz zu einer Bewerbung für einen Austauschplatz oftmals sehr unkompliziert. Da die Studienplätze in der Regel nicht begrenzt sind, konkurrierst du nicht mit anderen Bewerber*innen um die Plätze an deiner Wunschhochschule.
Bewerbungsvoraussetzungen
Voraussetzung für die Bewerbung sind lediglich eine Hochschulzugangsberechtigung (Abitur oder Fachhochschulreife) und ausreichende Fremdsprachenkenntnisse. Manche Hochschulen verlangen außerdem, dass du vor Beginn des Auslandssemesters bereits eine bestimmte Zeit in Deutschland, Österreich oder der Schweiz studiert hast. Noten spielen nur selten eine Rolle beim Bewerbungsverfahren für Free Mover.
Für die Sprachkenntnisse sind standardisierte Sprachtests wie der IELTS, der TOEFL oder der Duolingo vorgesehen. Viele Hochschulen akzeptieren aber auch alternative Sprachnachweise wie zum Beispiel das DAAD-Sprachzeugnis oder auch gute Englischnoten im Abitur.
Ausreichend Zeit einplanen!
Sind die Voraussetzungen erfüllt, sind zum Teil auch noch sehr kurzfristige Bewerbungen möglich, teilweise bis zu drei Monate vor dem geplanten Studienbeginn. Im Normalfall solltest du jedoch einen Zeitraum von mindestens 4-6 Monaten einplanen, um dich angemessen auf dein „Abenteuer Auslandssemester“ vorzubereiten.
Finanzierung und mögliche Förderung
Ein Auslandssemester als Free Mover ist mit Kosten verbunden, doch es gibt verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung und / oder Förderung. So besteht etwa die Möglichkeit, für ein Auslandssemester ein Stipendium zu erhalten. Verschiedene Organisationen, wie der DAAD, oder diverse Stiftungen und Begabtenförderungswerke vergeben Stipendien.
Eine weitere Option für die Finanzierung des Auslandsaufenthalts ist das Auslands-BAföG. Besonders interessant: Auch Studierende, die in Deutschland kein Recht auf BAföG haben, können zum Teil Auslands-BAföG erhalten. Es lohnt sich in jedem Fall, sich beim zuständigen BAföG-Amt zu informieren.
Auch wir von College Contact vergeben regelmäßig Stipendien in Zusammenarbeit mit unseren Partnerhochschulen an Free Mover.
Wenn du weder ein Stipendium noch Auslands-BAföG erhältst, kannst du auch in Erwägung ziehen, das Auslandssemester zumindest teilweise über einen günstig verzinsten Studien- oder Bildungskredit zu finanzieren.
Was bringt ein Auslandssemester?
© Griffith UniversityDu profitierst in vielerlei Hinsicht von deinem Auslandssemester: Auf der persönlichen Ebene bietet er dir die Chance, eine einmalige Erfahrung zu machen. Du kannst ein anderes Land und eine andere Kultur kennenlernen und Freundschaften zu Studierenden aus aller Welt schließen.
Hilfreich sein kann ein Auslandssemester auch für das weitere Studium und vor allem für die spätere Karriere. Neue Lehrmethoden und Inhalte können einen völlig neuen Blick auf das Fach eröffnen und wertvolle Anregungen für Abschlussarbeiten liefern.
Auch bei späteren Bewerbungen kann ein Auslandssemester Vorteile bedeuten: Viele Personalverantwortlichen bevorzugen Bewerber*innen mit Auslandserfahrung. Schließlich beweisen diese Flexibilität, Selbstständigkeit und Einsatzbereitschaft. Außerdem können sie mit guten Sprachkenntnissen, interkulturellen Kompetenzen und länderspezifischem Know-how überzeugen.