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University of Bristol
Erfahrungsbericht

von Lisa D.

09
Juli
2024

Informationen

Hochschule: University of Bristol
Stadt: Bristol
Land: Großbritannien
Studienrichtung: Neurowissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2024 bis 07/2024
Heimathochschule: Heidelberg U

Bewertungen

Hochschule:
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Studieninhalte:
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Studienbedingungen:
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Freizeit:
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Spaß:
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Gesamtbewertung:
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Fotos (6)

Für mich war schon immer klar, dass ich früher oder später gerne einen Auslandsaufenthalt in mein Studium einbauen will. Ursprünglich wollte ich die Erasmus- und Auslandsaufenthaltsangebote der Universität Heidelberg zu nutzen, was allerdings aus zeitlichen und fachlichen Gründen nicht mehr möglich war. Also wendete ich mich relativ kurzfristig (sieben Monate vor Abflug) an College Contact für ein Auslandssemester im englischsprachigen Raum.

Bewerbungsprozess

Das Team von College Contact unterstützte mich von Anfang an mit der Entscheidung an welche Uni es gehen sollte. Für mich, war neben dem Zeitdruck auch wichtig das die Uni ein Studienangebot hatte, welches zu meinem Studiengang zu Hause passte. Nach etwa einem Monat, in dem ich mich mit den Unis und Ländern auseinandersetzte, fiel die Entscheidung auf die Universität Bristol in England. Ich bekam umgehend eine Liste von benötigten Dokumenten, die allerdings alle innerhalb von ein paar Tagen zu beschaffen waren. Als Englischnachweis langte glücklicherweise eine gute Note im Englisch-Leistungskurs in der Schule. Das übersetzte und beglaubigte Abiturzeugnis und das Uni-Transkript waren hier wichtig, welches aber relativ einfach über Onlinedienste zu beschaffen war.

Die Kurswahl war ebenfalls relativ einfach über die Website der Universität machbar. Jeder Kurs hatte Erklärungen und Anmerkungen zu Leistungsnachweisen und Voraussetzungen. Da ich mir keinen Kurs anrechnen lassen wollte, konnte ich seitens meiner Heimatuniversität frei wählen und entschied mich für sechs Kurse, die man geordnet nach Priorität angeben kann. Letztendlich werden 2-3 dieser Kurse von der Auslandsuniversität gewählt, die zusammen in einen Stundenplan passen. Ein Kurs besteht hierbei entweder nur aus regelmäßigen Vorlesungen oder aus einer Kombination aus Vorlesungen, Übungen, praktischen Kursen und Seminaren. Fünf Monate nachdem ich mich für Bristol entschieden habe, saß ich im Flieger nach England. 

Studium/Kurse

Die Auswahl und Zusage der Kurse zog sich bis zwei Wochen vor Abflug, aber stets unter Austausch mit mir und meinen Wünschen zur Kurszusammensetzung. Ich besuchte im Rahmen des dortigen „Neuroscience“ – Studiengangs die Vorlesungen „Current topics in biology“ (eine Art Ringvorlesung aus verschiedenen Bereichen der Biologie zu aktuellen Diskussionen in der Forschung), „Introduction to Cognitive and Biological Psychology“ (eine Psychologievorlesung, in der ich eher per Zufall landete) und „Functional Neuroanatomy“ (eine Anatomievorlesung mit praktischen Kursanteilen im Anatomielabor).

Meine ursprüngliche Kurswahl bekam ich leider wegen zeitlichen Überschneidungen nicht (daher die Psychologie-Vorlesung), hatte aber letztendlich in all meinen Kursen sehr viel Spaß und habe unglaublich viel gelernt. Eine Sache auf die die Auslandsuniversität nicht achtet und die ich leider ebenfalls übersehen hatte, war das viele der Kurse über zwei Semester gehen. Ist man also im Frühlingssemester im Ausland, bekommt man nur den zweiten Teil des Kurses mit. Ein Umstand der im Anatomiekurs vor allem am Anfang zu viel Überforderung und Verwirrung bei mir geführt hat. Gerade in Kursen mit praktischen Anteilen würde ich daher darauf achten, zu vermeiden einen Folgekurs zu belegen ohne entsprechende Kenntnisse aus Deutschland mitzubringen.

Insgesamt hatte ich in England weniger Präsenzzeit, als in Deutschland, auch wenn ich als STEM-Student vergleichsweise viel an der Uni war (insgesamt um die 17 h/week). Gegen Ende des Semesters steigt der Anteil des Selbststudiums wegen der Klausuren enorm an.bIm Vergleich zu Deutschland sind die Klausuren zwar umfassender, allerdings hat man auch nur maximal drei. Dazu kommen je nach Kursen noch Hausarbeiten, mündliche Abfragen oder Online-Quizze.

Betreuung vor Ort

Ich wurde von Anfang an von der Universität in Bristol mitbetreut. Direkt nach der offiziellen Immatrikulation erhält man fast jede Woche umfassende pdf-Dateien mit Informationen zum Auslandsstudium und zu erledigenden Dingen, sowie Anmeldungsmöglichkeiten für Events in Bristol nach der Ankunft.

Am ersten offiziellen Tag findet ein Willkommenstreffen statt, in dem man nochmal unfassbar wichtige Informationen zum Studium, der Unistruktur und der Stadt erhält. Die Study-Abroad-Coordinators sind außerdem das gesamte Semester über per E-Mail oder in der Global Lounge der Universität erreichbar und helfen meiner Erfahrung nach bei allen kleinen und großen Problemen. 

Freizeitangebote

Abgesehen von der organisatorischen Unterstützung, organisiert die Global Lounge auch über das ganze Jahr hinweg Events zum Kennenlernen anderer Internationals und Studenten, sowie Ausflüge zu umliegenden Städten wie Bath, Cardiff oder sogar nach Dublin. Besonders am Anfang sind diese Treffen super wichtig um Leute kennenzulernen die einen danach das ganze Jahr begleiten. Auch Rugbyspiele oder Pub crawls gehören zum Programm.

Insgesamt fühlt sich Bristol (wenn man aus einer Stadt wie Heidelberg kommt) an wie eine Großstadt. Durch den kleinen Hafen und den Campus mit mehreren kleinen Parks gibt es aber auch hier ruhigere Orte zum Entspannen und Wohlfühlen. Ich persönlich würde Bristol als sehr alternativ beschreiben mit viel Studentenleben. Es ist bekannt zum Feiern gehen und für die riesige D’n’B/ Techno Szene. Aus Gründen der Wohnungsknappheit ist der Großteil der in-Bristol-lebenden Studenten um die 18-19 Jahre, da diese noch Anspruch auf Studentenwohnheime haben.

Die Menschen in Bristol (oder generell in England) habe ich als super offen erlebt und es war einfach immer mal wieder ins Gespräch zu kommen und neue Menschen kennenzulernen. In den Vorlesungen war das in meiner Erfahrung leider anders, durch den zwar kleinen, aber vorhandenen Altersunterschied und dadurch das ich mit fünf Monaten nur sehr kurz dort war, empfand ich es sehr schwierig mit britischen Studenten in Kontakt zu kommen. Dafür funktionierte das Anfreunden mit den Internationals sehr gut und wurde auch enorm durch die Uni gefördert. 

Unterkunft

Durch meine kurzfristige Bewerbung hatte ich vor der Unterkunftssuche enorm Respekt. Die Uni sagt offiziell das sie Study-Abroad Studenten keinen Platz in einer Unterkunft garantieren können, wodurch ich anfangs versuchte auf dem Wohnungsmarkt etwas zu finden. Absolut unmöglich für nur fünf Monate! Letztendlich war der Stress komplett unnötig, die Uni hat ALLEN Internationals und Study-Abroad Studenten in meinem Jahr eine Wohnung angeboten. Diese variieren sehr nach Entfernung zur Uni, WG- und Zimmer-Größe und Preis, was man aber im Bewerbungsformular alles angeben kann. Vom Village in der Nähe von Cardiff kann ich abraten, es ist zwar günstiger und es wird einem bei der Bewerbung schon ein Platz garantiert, allerdings wirkt sich nach Erfahrungen von Studienfreunden von mir die Stunde Anfahrt nach Bristol jeden Tag und begrenzten Busse (vorallem abends) sowohl auf das Uni- als auch auf das Sozialleben aus.

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Ich landete in einer 5er-WG mitten in der Innenstadt in einem Neubau. Als Selbstzahler war das leider nicht billig, hat sich aber vor allem aus sozialen Gründen gelohnt und mir ermöglicht die Stadt wirklich hautnah zu genießen. Die Wohnungen sind möbliert, allerdings braucht man Bettwäsche, Handtücher, Küchenutensilien etc., die man entweder einzeln in den ersten Tagen kauft oder für um die 100 Euro ein Paket mit allem Möglichen vorher bestellt, welches am Einzugstag in die Wohnung geliefert wird.

Insgesamt

Insgesamt war meine Zeit in Bristol zwar immer wieder unglaublich anstrengend und herausfordernd, aber eine der spannendsten, wichtigsten und interessantesten Zeiten meines Lebens. Ich habe unfassbar viele interessante Menschen aus aller Welt kennengelernt mit denen ich hoffentlich noch sehr lange in Kontakt bleiben werde und habe gleichzeitig unglaublich viel über mich selbst gelernt. Abgesehen vom Englisch, hat mir Bristol die Möglichkeit gegeben, ohne großen akademischen Druck andere Fächer auszuprobieren und mein Wissen aus Deutschland anzubringen. Durch den lockeren Stundenplan während des Semesters war ich viel Reisen und konnte eine Kultur und Ihre Menschen kennenlernen, wie man das sonst nur sehr schwer hinbekommt. Ich kann Bristol trotz ein paar „hick-ups“ nur empfehlen und wünsche jedem der diese Erfahrung macht viel Spaß, Kraft und tolle Erfahrungen!